Am 11. Juli fand eine Waldführung mit den Förstern Bernhard Schirmer und Heike Wiegand statt – organisiert vom BUND Bad Bellingen/Schliengen. Insgesamt 26 WaldfreundInnen lernten an diesem Abend viel über „ihren“ Wald und dessen drängende Themen.
Jeder weiß es, der Klimawandel ist angekommen. Die Dürre der vergangenen Jahre hat den Bäumen stark zugesetzt und auch die regenreichen Sommer können die Schäden nicht ausgleichen. Doch was tun? Was macht Hoffnung? Die Zusammenfassung von Herrn Schirmer auf einen Satz reduziert heißt: „Die Artenvielfalt fördern und die Mischung stärken!“
Das beste Beispiel hierzu war ein Waldstück am Oberen Gauchmattweg: Vor sieben Jahren war hier ein Stück Wald erst gerodet und dann neu angelegt worden. Gepflanzt wurden Traubeneichen und Hainbuchen. Die gesamte Fläche wurde eingezäunt, so dass die Bäumchen unbehelligt vom Wild wachsen konnten. Davon profitierten auch andere Baumarten, die sich dazwischen von selbst angesiedelt hatten – sogenannte Naturverjüngung. In den Folgejahren wurden bei Pflegemaßnahmen diese neuen Arten integriert.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Jetzt stehen hier 13 Laub- und Nadelbaumarten - so gut entwickelt und stark, dass dieses Experiment auf der danebenliegenden Fläche wiederholt wird. Natürlich wird erst im 50 Jahre wirklich zu beurteilen sein, was daraus geworden ist – aber die Vielfalt und Mischung wird es bringen – da sind sich die Förster weltweit einig.
Was wir alle für den Wald tun können: Einheimisches Holz verwenden, auf Zertifizierungen achten, Holz zur hochwertigen Nutzung wie Haus- und Möbelbau einsetzten und sparsam mit Holz zur Verbrennung umgehen. Immerhin werden in den Wäldern der Region bis zu 50% des Holzes zur Energiegewinnung eingesetzt – das ist deutlich mehr als in anderen Gebieten. Trotzdem garantiert die heimische Forstwirtschaft nachhaltige Nutzung – es wird nicht mehr geerntet als nachwächst.