Die ökologische Bedeutung von Streuobstwiesen

Alter Apfelbaum (Blenheimer) auf Streuobstwiese Obereggenen  (BUND Bad Bellingen/Schliengen)

Durch die Strukturvielfalt, die sich aus der Kombination von Grünland und hochstämmigen Bäumen ergibt, sind Streuobstwiesen für viele Tierarten wichtige Lebensräume. Hinzu kommt, dass die Wiesen meist extensiver genutzt werden als baumfreie Flächen. Dies macht Obstwiesen zu Rückzugsgebieten für Arten in der intensiv genutzten Agrarlandschaft.

Käfer, Bienen, Wespen und Hummeln, auch Tausendfüßer und Spinnentiere profitieren von den artenreichen und oft auch blütenreichen Obstwiesen. Typische Vertreter aus der Vogelwelt sind Gartenrotschwanz und Spechtarten wie der anspruchsvolle und daher selten gewordene Wendehals. Auch der bedrohte Steinkauz brütet mit Vorliebe in Obstbäumen. In Apfelbäumen bilden sich oft natürliche Höhlen – in Kombination mit dem Insektenreichtum, der für ein großes Nahrungsangebot sorgt, eine ideale Wohnstätte für Höhlenbrüter und Fledermäuse. Damit gehören Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen!

Das Engagement der BUND Ortsgruppe

In Schliengen begann das Engagement des BUND für Streuobstwiesen im Jahr 1996, in Obereggenen 1999. Dem Vorsitzenden wurde ein Grundstück am Aubach mit alten Obstbäumen angeboten. Besonders reizvoll daran war, dass der Bach zum Grundstück gehört – ein idealer Ort also für die BUND-Kindergruppe. Hier würden die Kinder nicht nur Obstwiesen, sondern auch Bergbäche kennen lernen. Der Wunsch der Eigentümer war, dass ihre Wiesen wir früher gepflegt werden. Unter der Regie der Ortsgruppe wird die Obstwiese seitdem zweimal jährlich gemäht, in Eigenarbeit und mit Unterstützung durch Landwirte. Gelegentlich werden die Gehölze am Bach zurückgeschnitten. Hier liegt sogar ein Revierzentrum des Wendehalses!


Bald kamen weitere Flächen hinzu: Die Gemeinde erwarb 2013 eine Wiese, und die Barbara-Michel-Stiftung kaufte 2015, 2016  und 2019 jeweils ein Grundstück. Mittlerweile werden von der Ortsgruppe in Obereggenen sechs, in Schliengen vier und in Rheinweiler eine Obstbauwiese(n) betreut. Auf diesen Wiesen wachsen 27 verschiedene Apfelsorten, zwei Quitten- und sieben Birnensorten. Es wurde auch Wildobst wie Elsbeere, Vogelbeere und Speierling gepflanzt.