Kopfweiden sind ein wichtiger Lebenraum
Kopfweiden bezeichnen eine Baumform, die durch einen speziellen Baumschnitt entstanden ist. Dabei findet eine "vegetative Verjüngung auf dem Stamm" statt. Weiden eignen sich besonders gut zum Kopfschnitt, da sie nach dem Rückschnitt schnell wieder austreiben.
Kopfweiden haben eine große Bedeutung für den Naturschutz: In den Kopfweiden bilden sich Kleinstlebensräume in Form von Baumhöhlen, die durch das Nebeneinander von härteren und weicheren Totholzbereichen entstehen. Auch der Mulm, das ist das im Kopfbereich liegende Erd- und zersetzende Holzmaterial, stellt einen Lebensraum dar. Hinzu kommen die Blätter und Blüten der Weiden als Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Insekten. In alten Kopfweiden haben Spezialisten bis zu 300 verschiedene holzbewohnende Käferarten festgestellt. Die Höhlen der Kopfweiden werden zudem von Vögeln und Säugetieren, insbesondere Fledermäusen, genutzt.
Die Ortsgruppe pflegt zur Zeit rund 180 Kopfweiden. Sie wird unterstützt von der Werkssiedlung St. Christoph (Kandern). Die geschnittenen Weidenzweige werden dann in der Werksiedlung fachgerecht in der Flechtwerkstatt weiter verarbeitet.