BUND Bad Bellingen-Schliengen

Wildstrauch-Portraits

Kornelkirsche (Cornus mas)

Blühende Kornelkirsche  (BUND Bad Bellingen/Schliengen)

Die meisten von uns freuen sich auf den Frühling und wünschen sich Sträucher, die schon früh blühen: Schon Ende Februar bis Mitte März leuchtet die Kornelkirsche in gelbem Blütenflor – da die zahlreichen, kleinen Blüten Pollen und Nektar offen präsentieren, ist die Kornelkirsche ein Anziehungspunkt für Bienen, Fliegen und sogar Schmetterlinge. Im Herbst trägt sie essbare rote Früchte, die man zu Gelee verarbeiten kann oder einfach den Vögeln überlassen. Die Kornelkirsche ist anspruchslos und lässt sich bei Bedarf auch zurückschneiden, so dass sie auch in einer Hecke Platz hat.

Wuchshöhe: bis 4 - 8 m (langsam wachsend)

Standort: sonnig (bis halbschattig), kalkhaltiger Boden, eher trocken

Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)

Roter Hartriegel  (BUND Bad Bellingen/Schliengen)

Der Rote Hartriegel wächst eher kräftig und kann bis 5 m hoch werden. Er ist anspruchslos und eignet sich auch zur Bepflanzung von schwierigen Stellen. Er ist aber durchaus attraktiv mit seinen zahlreichen, weißen Blütenständen im Frühjahr und den schwarzen Früchte und roten Blättern im Herbst. Manchmal blüht er im August sogar ein zweites Mal. Und ganz wichtig: Er bietet (Nist)platz und Nahrung für viele Vögel und Insekten und sollte deshalb als Gartenstrauch in Betracht gezogen werden, wenn genügend Platz vorhanden ist.

Wuchshöhe: bis 5 m (Rückschnitt gut möglich)

Standort: anspruchslos, Sonne bis Schatten

Berberitze oder Sauerdorn (Berberis vulgaris)

Berberitze  (BUND Bad Bellingen/Schliengen)

Die Berberitze ist ein Sonnenkind und typisch für unsere Region, wo man sie trockenen Gebüschen mit viel Licht findet. Ihre attraktiven Blüten werden vor allem von Fliegen und Käfern besucht. Die roten, säuerlichen Früchte werden traditionell zur Herstellung von Marmelade verwendet, die übrige Pflanze ist leicht giftig. Der eher kleinwüchsige Strauch eignet sich für sonnige Stellen und magere Böden.

Wuchshöhe: 1 - 2 m

Standort: sonnig, steiniger und nährstoffarmer Boden

Echte Felsenbirne (Amelanchier ovalis)

Gewöhnliche Felsenbirne  (Isidre blanc / CC BY-SA 4.0 / [Isidre blanc])

Die Felsenbirne ist ein idealer Kleinstrauch für trocken-sonnige, auch steinige Böden.  Sie kann sogar in einem Topf auf dem Balkon gedeihen. Im Frühling sind die strahlenden weissen Rispen-Blüten ein echter Hingucker! Im Herbst leuchten die Blätter orange-scharlachrot und die blauschwarzen Beeren sind essbar, nicht nur für Vögel, sondern auch für uns Menschen.
Da die Felsenbirne sommerliche Hitze gut erträgt, kommt sie mit den zunehmenden Temperaturen gut zurecht.

Wuchshöhe: bis 3 m

Standort: sonnig, trocken, steiniger und nährstoffarmer Boden

Gewöhnlicher Blasenstrauch (Colutea arborescens)

Blasenstrauch  (BUND Bad Bellingen/Schliengen)

Der Blasenstrauch mit seinen gefiederten Blättern ist ein ganz besonderer Strauch, der in Südeuropa und eben hier im Oberrheingebiet vorkommt. Er hat seinen Namen von den attraktiven, aufgeblasenen Früchten. Im Frühling und Sommer zeigt er seine schönen, gelben Blüten, die z.B. für die großen Holzbienen unwiderstehlich sind. Deshalb sollte der Blasenstrauch viel öfter gepflanzt werden, zumal er nicht so groß wird und sich sogar aus Samen ziehen lässt. Die Samen sind für Menschen leicht giftig.

Wuchshöhe: 1 - 3 m

Standort: sonnig, kalkhaltiger Boden, eher trocken

Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna)

Weißdorn  (BUND Bad Bellingen/Schliengen)

Die einheimischen Weißdornarten mit ihren geschlitzten Blättern gehören zu den "Stars" unter den Wildsträuchern: Sehr hübsche und zahlreiche weiße Blüten im Frühjahr, rote Beeren im Herbst; er wächst auf vielen Böden, in der Sonne und im Halbschatten, und verträgt auch einen Rückschnitt. Auch viele Insektenarten und Vögel schätzen den Weißdorn als Nahrungsquelle und Nistgehölz. Und nicht zuletzt ist der Weißdorn auch eine traditionelle Heilpflanze.

Wuchshöhe: 3 - 5 m

Standort: sonnig bis halbschattig, kalkhaltiger, lehmiger Boden

Pfaffenhütchen (Euonymus europaea)

Früchte des Pfaffenhütchens  (BUND Bad Bellingen/Schliengen)

Auf frischen, feuchten und kalkhaltigen Böden finden wir das hübsche Pfaffenhütchen. Die jungen Zweige sind grün und durch feine Korkleisten vierkantig. Die Blüten sind sehr nektarreich und locken viele Fliegen und andere Insekten an. Nach der eher unscheinbaren Blüte überrascht uns der Strauch im Herbst mit attraktiven purpur-orangen Fruchtkapseln in Hütchenform. 
Kein Grund zur Panik: Der Strauch wird hin und wieder von Gespinstmotten befallen, die die Blätter fressen, er erholt sich in der Regel aber wieder gut davon. Der ganze Strauch ist giftig.

Wuchshöhe: bis 3 m

Standort: halbschattig, kalkhaltiger Boden

Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)

Rote Heckenkirsche  (BUND Bad Bellingen/Schliengen)

Die Rote Heckenkirsche passt auch in einen kleinen Garten. Sie mag es eher halbschattig, aber nicht zu feucht. Im Frühling erfreuen die aparten Blüten den Betrachter und die Bienen, im Herbst die leuchtend roten Beeren die Vögel. Leider sind die Beeren für den Menschen schwach giftig. Die Rote Heckenkirsche ist übrigens eine Geißblattart und nah verwandt mit der duftenden Kletterpflanze Jelängerjelieber.

Wuchshöhe: 1 - 2 m

Standort: halbschattig bis schattig, kalkhaltiger und nährstoffreicher Boden

Liguster (Ligustrum vulgare)

Gewöhnlicher Liguster  (BUND Bad Bellingen/Schliengen)

Dieser dichtwachsende Strauch mit kleinen Blättern ist eine beliebte einheimische Heckenpflanze. Sie verliert auch im Winter nicht alle Blätter und erträgt Schnitt gut. Die weissen, attraktiven Blütenrispen duften intensiv (auch nachts) und erfreuen mit ihrem Pollen und Nektar Bienen, Hummeln und Fliegen. Der Liguster ist Futterpflanze beispielsweise für den Liguster- und Totenkopfschwärmer. Im Winter fressen Vögel gerne die schwarzglänzenden Beeren und tragen so zur Verbreitung des Strauchs bei. 
Für uns Menschen sind die Beeren schwach giftig. 

Wuchshöhe: 1,5 - 4 m 

Standort: sonnig bis halbschattig, kalkhaltiger, lehmiger Boden, anspruchslos

Faulbaum (Rhamnus frangula)

Blühender Faulbaum  (BUND Bad Bellingen/Schliengen)

Mit diesem Strauch bereitet man Bienen, Insekten und Vögeln einen gedeckten Tisch: Von Mai bis fast in den Herbst hinein bildet der Faulbaum kleine, gelbgrüne Blüten und in der Folge ab Juli zuerst rote, später schwarze Beeren, die bei Vögeln sehr beliebt sind. An einem warmen Tag dem Summen der Insekten zuzuhören ist beglückend, es dauert wochenlang! Sehr wichtig ist der Faulbaum als Raupennahrung für den Zitronenfalter, der ausschliesslich hier (neben dem Kreuzdorn) seine Eier ablegt. Auch die Raupen des Faulbaumbläulings und anderer Schmetterlinge ernähren sich von ihm. 
Der Faulbaum ist sehr anpassungsfähig und wächst auch auf feuchten oder sauren Böden und im Halbschatten. Die ganze Pflanze ist für uns Menschen giftig. 

Wuchshöhe: 2 - 4 m (selten als Baum bis 8 m)

Standort: sonnig bis halbschattig, eher feuchter und saurer Boden
 

Schlehe/ Schwarzdorn (Prunus spinosa)

Die Schlehe ist ein lichtliebendes Gehölz und erträgt trockene, auch steinige Böden. Vor dem Blattaustrieb erscheinen die süss duftenden, weissen Blüten, sie sind Blickfang und Frühlingsbote für Menschen und Insekten. Die Schlehe ist eine der wichtigsten Raupennährpflanzen für über 40 Falterarten und ist mit ihrem dornigen und verzweigten Wuchs ein begehrtes Brutgehölz. Die blauen, Vitamin-C-reichen Früchte sind erst nach Frosteinwirkung essbar und können zu Gelée und Säften verarbeitet werden. 
Die Schlehe bildet Wurzelsprosse und breitet sich gerne rasch aus. Sie braucht etwas Raum im Garten, sie kann aber auch Hänge stabilisieren. 

Wuchshöhe: bis 3 m

Standort: sonnig, eher trocken, kalkhaltiger Boden

Hundsrose (Rosa canina)

Blüte der Hundsrose  (BUND Bad Bellingen/Schliengen)

Diese hübsche und bekannte Rose erträgt Trockenheit, bildet gesundes Blattwerk und bietet mit ihren ungefüllten, duftenden Blüten Nahrung für Wildbienen, Hummeln und Käfer.  Sie bildet kräftige, bogenförmige und stachlige Triebe, die auch gerne an anderen Gehölzen hochranken. Ein schon grösserer Strauch wird von Vögeln und Kleintieren als Deckung und Nistmöglichkeit genutzt. Die vitaminreichen Früchte der Hundsrose sind essbar für Menschen und Tiere. Sie kann übrigens bis 300 Jahre alt werden.

Wuchshöhe: bis 3 m

Standort: sonnig bis halbschattig, anspruchslos
 

Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus)

Blütenstand des Gewöhnlichen Schneeballs - sehr schön sieht man außen die sterilen Schaublüten  (BUND Bad Bellingen/Schliengen)

In vielen Gärten steht eine Zuchtform des Gewöhnlichen Schneeballs mit weißen, „ballförmigen“ Blütenständen. Leider sind diese völlig steril und bieten weder Nektar noch Pollen, deshalb ist es viel besser, wenn man die Wildform pflanzt. Deren interessante Blütenstände haben außen einige größere, sterile Blüten als Schauapparat und in der Mitte viele kleine Einzelblüten:  Diese kleinen Nektar“töpfchen“ locken vor allem Fliegen und Käfer an – auch den metallisch glänzenden Rosenkäfer. Im Herbst tragen die Dolden hübsche rote Beeren, die im Winter von manchen Vögeln gefressen werden, wenn sie auch wohl nicht deren Leibspeise sind. Der Schneeball ist vor allem gut für Hecken geeignet, da er sich leicht beschneiden lässt und Wurzelausläufer treibt.

Wuchshöhe: bis 5 m

Standort: sonnig (bis halbschattig), kalkhaltiger, nicht zu trockener Boden
 

Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)

Wolliger Schneeball  (BUND Bad Bellingen/Schliengen)

Der Wollige Schneeball mit seinem schönen Blattwerk bildet einen schön geformten, mittelgroßen Strauch. Er mag es halbschattig bis sonnig. Im Frühjahr präsentiert er wunderbare, cremefarbene Blütenstände, die für viele Insekten attraktiv sind. Im Herbst sitzen an den Dolden Beeren, die sich erst rot und dann schwarz färben. Übrigens werden aus den elastischen, bruchfesten Ästen Pfeile für das Bogenschießen gefertigt.

Wuchshöhe: bis 4 m

Standort: sonnig bis halbschattig, kalkhaltiger Boden, nährstoffreich, sonst anspruchslos